Am Morgen Fruo

Sô die bluomen ûz dem grase dringent

Same si lachen gegen der spilden sunnen

In einem meien an dem morgen fruo

Und diu kleinen vogellîn wol singent

In ir besten wîse, die si kunnen

Waz wünne mac sich dâ gelîchen zuo?

Ez ist wol halb ein himelrîche.

Suln wir sprechen, waz sich deme gelîche

Sô sage ich, was mir dicke baz

In mînen ougen hât getân

Und tæte ouch noch, gesæhe ich daz.

Swâ ein edeliu schœne frouwe reine

Wol gekleidet unde wol gebunden

Dur kurzewîle zuo vil linten gât

Hovelîchen hôhgemuot, niht eine

Umbe sehende ein wênig under stunden

Alsam der sunne gegen der sternen stât

Der meie bringe uns al sîn wunder:

Waz ist dâ sô wünneclîches under

Als ir vil minneclîcher lîp?

Wir lâzen allen bluomen stân

Und kapfen an daz werde wîp

Nû wol dan, welt ir die wârheit schouwen

Gên wir zuo des meien hôhgezîte

Der ist mit aller sîner krefte komen

Seht an in und seht an schoene frouwen

Wederz dâ daz ander überstrîte

Daz bezzer spil, ob ich daz hân genomen

Owê der mich dâ wellen hieze

Deich daz eine dur daz ander lieze

Wie rehte schiere ich danne kür

Hêr Meie, ir müeset merze sîn

Ê ich mîn frouwen dâ verlür